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für eine für Tiere verbesserte Rechtslage in der Europäischen Union

Position Ernährung

Nahrung aus tierischen Bestandteilen

 

Weltweit getötete Tiere der Fleisch - Industrie, seit Du diese Seite geöffnet hast:

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0 Esel u. Maultiere
0 Kamele u. a. Kameliden

„Liebe geht durch den Magen“, lautet eine deutsche Redewendung. Bei dem Verzehr von Milch, Eiern und Fleisch, bekommt dieser Spruch eine ganz andere Bedeutung. Fast alle „tierliebenden Menschen“ sind Omnivoren, die es nicht zu interessieren scheint, wo ihre selbst-erklärte Liebe aufhört. Essen ist wohl das Egoistischste überhaupt - denken wir an Beutegreifer, die in Rudeln essen: Futterneid und das primäre »Sich-selbst-versorgen« scheinen die einzigen Beweggründe im Umfeld einer erlegten Beute zu sein. Dass wir Menschen diese Situation in ihrer Äußerlichkeit „kultiviert“ haben, täuscht leider auch über die Tatsache hinweg, in Denken und Handeln nicht wirklich anders zu sein als die ursprünglichste Form des Fleisch-Essens.

Wesentlich ist eine solche Erkenntnis deswegen, weil gerade sie eine Umkehrung hemmt, ja fast unmöglich macht, sofern sich derjenige, der sich in seinem „Ernährungsverhalten“ verändern möchte, keine »Sondergruppierungen« aufsucht, in denen er das Umfeld zum »Anders-praktizieren« vorfindet. Daraus schlussfolgernd, bliebe die Empfehlung übrig, die Gesamtgesellschaft mit ihren biologisch-soziologischen Triebfedern und allen auf die Entscheidungsprozesse gerichteten Einflüsse, zunächst zu analysieren, um an der richtigen Stelle anzusetzen, wo Änderungen eine effiziente, langfristige Innovation bewirken können (zum Wohle der Leidtragenden – das wird nochmals erwähnt, um Missdeutungen vorzubeugen).

Wie festzustellen war, reicht es bei weitem, und nicht einmal ansatzweise, aus, die Auswirkungen des Konsums tier-haltiger Nahrungsmittel zu beschreiben, weil der (vorangegangene) Prozess ein starrer ist. Ungern vergleiche ich es mit dem Abtransport und der Massenvernichtung jüdischer und auch anderweitig-betroffener Mitbürger im so genannten Dritten Reich, als es den Oppositionellen ebenfalls nicht möglich gewesen war, das „Unglück“ zu verhindern – das meine ich, wenn ich vom „System“ spreche. [Anmerkung: Ich ziehe keine Analogie zwischen den Opfern des genannten Beispiels und der Realität, sondern will mit dem Vergleich einzig und allein das Augenmerk auf die Schwierigkeit der Veränderbarkeit richten].

Es verhilft den Tierrechtlern auch nicht zu einem Gewinn, wenn sämtliche „Handlanger“ in der verbalen Form vorverurteilt würden, denn sie sind letzten Endes eben „nur“ die Handlanger, die es im Dritten Reich gab und permanent gibt, tausende von Jahren zurückblickend ebenso - sowie nach vorn, wo vorhersehbar ist, dass sie auch in Zukunft nicht aussterben werden. Sie alleine entscheiden nicht die Grundhaltung. Diese ist ein „Kulturgut“ nach Ansicht all jener, die eben genau dies nicht in Frage stellen.

Machen wir uns einmal die folgende Vorstellung: Auf einem Teller, der vor uns steht, liegt unser Essen. Nehmen wir als Beispiel ein medium-gebratenes Rinderfilet. Knusprig, gut-gewürzt, und den meisten wird beim Anblick schon unmittelbar das Wasser im Mund zusammenlaufen. Überhaupt nichts in dieser beschreibung, das auch nur irgendjemand überraschen müsste, weil es der (von der Vorstellung her übertragbare) Dauerzustand der Menschheit ist. »Dauer«-haft! (Gelesen?) Das Andauernde ist das Angewöhnte, und das Angewöhnte ist uns vertraut, es wird zu etwas Gutem, es schmeckt, alles super-top (...solange man kein Tierrechtler ist).

Denn was »wir« nicht sehen wollen, ist das tote Tier, das wir mit dem Verzehr seines Fleisches getötet haben. Wie erweisen wir diesem »Geschöpf der Natur« die letzte Ehre? Indem wir seine Einzelteile fressen? Hat ein Tier nicht einmal das Recht nach seinem gewaltsamen Tod »respektvoll behandelt« zu werden? Nein, nicht das Beten und der Dank, dass es Fleisch zum Essen gibt – das ist damit nicht gemeint. Aber selbst wenn wir Respekt fühlen könnten, wobei wir – wie gesagt – noch nicht einmal dazu fähig sind, würde es unsere Schuld am Tod Unschuldiger noch lange nicht tilgen.

Bliebe noch eine letzte Anmerkung: Es kommt nicht auf die Hülle des Lebewesens an, dem wir Leid zufügen, denn Meerestiere, Hühner, Enten, Schweine, Hasen, Puten, Gänse, Schafe, Ziegen, Rinder, Nagetiere, sonstige Vögel, Weichtiere und Säuger haben Empfindungen, und es ist völlig unerheblich, wie stark – oder wollen wir einem Menschen, der weniger empfindsam ist als ein anderer, sein Recht auf Leben absprechen? Nein – das tun wir ja nicht. Warum bilden wir uns also »Unterschiede« zur Rechtfertigung ein? Das ist in Anbetracht der Auswirkungen, die es hat, mehr als nur »mies«, dies aber ist es in jedem Fall.

 

 

1. Mai 2013   Volker Arndt